Mikronähr- und Phytostoffe zur Komplementären Behandlung Chronisch-Entzündlicher Darmerkrankungen (CED)
Die Forschungen der vergangenen Jahre konnten insbesondere die antiinflammatorischen (entzündungshemmenden) Eigenschaften von Boswellia serrata (Weihrauch-Extrakt) und seine Eignung als nutritives Therapeutikum bei CED bestätigen. Klinische Studien dokumentieren zudem die Wirksamkeit von Quellstoffen wie Psyllium (Plantago ovata Samenschalen, Flohsamenschalen) sowie entzündungsmindernden Omega-3-Fettsäuren im Rahmen der adjuvanten (zusätzlichen) Therapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Die hohe Verträglichkeit dieser Behandlung wird dabei im Vergleich zur konventionellen Therapie bei entzündlichen Darmerkrankungen als deutlicher Vorteil gesehen. Bei komplementärem Einsatz kann eine Dosisreduktion der klassischen pharmazeutischen Entzündungshemmer erzielt werden.
Boswellia Serrata reduziert Darmentzündungen
Boswellia serrata wird als Extrakt aus dem getrockneten Harz des Balsambaumgewächses Indischer Weihrauch (Boswellia serrata) gewonnen. Das Harz ist ein komplexes Gemisch aus ätherischen Ölen, Harzsäuren, etherunlöslichen und etherlöslichen Verbindungen.
Entzündungsreaktionen im Organismus werden biochemisch durch das Enzym Lipoxygenase ausgelöst, das die Synthese von Entzündungs-Mediatoren aktiviert. Boswelliasäuren (bei Darmerkrankungen speziell die Acetyl-11-Keto-Boswelliasäuren) hemmen die Bildung dieses Enzyms und blockieren damit den Entzündungsprozess. Gleichzeitig wird das Komplementsystem, das für die übersteigerte Reaktion des Immunsystems verantwortlich ist, gebremst. Chronische und akute Entzündungsprozesse im Körper nehmen ab.
Psylliumschalen: Antientzündliche Quellstoffe für den Darm
Faserstoffe sind pflanzliche Nahrungsstoffe, die durch die Verdauungsenzyme des Menschen nicht oder nur unvollständig gespalten und somit unverdaut in den Dickdarm gelangen. Flohsamenschalen (Psyllium) entstammen der Pflanze Psyllium (Plantago ovata) und bestehen zu 85 Prozent aus unlöslichen Faserstoffen, insbesondere Hemicellulose und Lignin.
Psylliumschalen wirken regulierend auf die Darmtätigkeit und aufgrund ihrer hohen Quellfähigkeit durch Flosine-Schleimpolysaccharide gelten sie als schleimbildende Fasern. Sie sorgen für ein längeres Verweilen des Darminhaltes im Darm, das Stuhlvolumen nimmt zu, es wird positiver Druck auf die Darmwände ausgeübt. Die Peristaltik (die gesunde Bewegungstätikeit) des Darms wird angeregt und der Darmentleerungs-Reflex ausgelöst. Flohsamenschalen wirken zudem antiinflammatorisch und sind in der Lage, die Rezidivrate (Wiederauftreten) bei Colitis ulcerosa zu reduzieren.
Omega-3-Fettsäuren mindern Entzündungsfördernde Botenstoffe
Die Omega-3-Fettsäuren Eicosahexaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) haben sich in der adjuvanten Therapie bei CED sowie anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen als Ergänzung zur medizinischen Behandlung bewährt. EPA und DHA verringern die Anzahl entzündungsfördernder Botenstoffe, der so genannten proinflammatorischen Zytokine. Damit verhindern und hemmen sie ablaufende Entzündungsprozesse, schützen die Darmwand und fördern die Schleimhautregeneration.
Durch die Gabe der Omega-3-Fettsäuren lässt sich bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn der Schweregrad signifikant mindern. Zudem hat der Einsatz von Omega-3-Fettsäuren in der Behandlung von CED-Patienten eine nachhaltig positive Wirkung auf die Remissionserhaltung (dauerhaftes nachlassen der Symptome).